Regens Wagner Hohenwart - ein Ort mit langer Geschichte

Vorgeschichte

  • Hohenwart: vermutlich römischer Wachturm ( “alta specula“ = hohe Warte )
  • Im ersten Jahrtausend: Burg der Rapothonen, Grafen von Hohenwart und Thaur
     

Benediktinerinnenkloster 1074-1803

  • Die zerstörte Burg wurde im 11. Jahrhundert als Hauskloster der Grafen von Hochenwart Thaur neu aufgebaut durch Graf Ortolph und seiner Schwester, Gräfin Wiltrud, deren Stammburg wohl in Thaur in Tirol war.
  • 1074 Weihe der Klosterkirche und des Klosters; um das Kloster ersteht der Markt Hohenwart.
  • Durch die Verehrung der sel. Richildis (+ 1100) und des sel. Wolfoldus (+1100) wird Hohenwart bekannter Wallfahrtsort.
  • Ab dem 15. Jahrhundert ziehen die Hohenwarter Bürger ins Tal.

Relikte aus der Zeit des  Benediktinerinnenklosters:

  • Evangeliar - Goldenes Buch von Hohenwart mit Schrift ab 1100 und  Miniaturen von 1230. Heute mit weiteren 70 wertvollen Büchern in der Staatsbibliothek in München.
  • Romanische Kellergewölbe und Kreuzgang
  • Romanische Peterskapelle um 1230
  • Klostermauer aus dem Mittelalter
  • Spätgotische Richildiskapelle um 1665 mit Reliquiaren und Grabmälern
  • Epithaph der berühmten Äbtissin Siebenaicherin
  • Besonderes Kleinod: Kloster- Apotheke im Rokokostil (1739) mit dem Stuckunikat  „Christus als Apotheker“

Mit der Säkularisation 1803 endete das Benediktinerinnenkloster 
Folge: ruinöse Verödung der Klostergebäude; die Klosterkirche blieb bis heute Pfarrkirche

Regens Wagner Hohenwart  (1878 bis heute)

  • Am 04. Februar 1878 eröffnet Regens J.E. Wagner zusammen mit den Dillinger Franziskanerinnen die „Erziehungs- und Versorgungsanstalt für taubstumme Mädchen und Frauen mit Schule, Ausbildung, Paramenten – Fahnen - Werkstätten und Wohnen.
    Erste Oberin ist M. Beda Schmalholz.
  • Ab 1964 einschneidende bauliche Veränderung der einstigen Klosteranlage mit Erweiterung durch Wohnheim, Schul- und Personalgebäude und neuer Kapelle.
  • 1984 – 88 Neubau des Schülerinternates und der Schulvorbereitenden Einrichtung.
  • 1987 Umstrukturierung der Arbeitsangebote durch Errichten der Werkstätten für Behinderte.
    Aufnahme von Männern und Frauen auch mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung.
  • 1989 Beginn der Begleitung und Betreuung von Menschen mit schweren Behinderungen durch Errichten der Förderstätte und des Wohnpflegeheims.
  • Eröffnung der Tagesstätte für hörgeschädigte Kinder
  • 1991 Beginn der Offenen Beh. Arbeit in Pfaffenhofen
  • 1996–98 neuer baulicher Schwerpunkt im Klosterfeld mit Bau der Werkstätte, Förderstätte und des Wohnheims für schwerstbehinderte Menschen, Bau der Außenwohngruppen an der Neuburger Straße
  • 1997 Übernahme der Kolping-Berufsschule zur individuellen Lernförderung Neuburg
    → Regens-Wagner-Berufsschule
    → 2006 Übernahme auch der Trägerschaft des Berufsschulgebäudes in Schrobenhausen mit der Option des sukzessiven Umzuges von Neuburg nach SOB
  • 2003 Gründung des Vereins der Freunde und Förderer von Regens Wagner Hohenwart e.V.
  • 2005 Erweiterung der Werkstätten und der Förderstätten auf dem Klosterfeld
  • 2006 Umstrukturierung der Landwirtschaft von Milchwirtschaft zum ökologischen Betrieb mit Biogasanlage und Freiland-Putenzucht
  • 2006/07 Bau weiterer Wohneinheiten für Menschen mit schwerer Behinderung und Bau von gemeindeintegrierten Wohneinheiten in Schrobenhausen
  • 2008 Eröffnung der OBA Neuburg-Schrobenhausen in Kooperation mit der Stiftung Behindertenwerk St. Johannes, Schweinspoint
  • 2009 Umzug der Regens-Wagner-Berufsschule nach Schrobenhausen
  • 2009 Planungen von Wohnmöglichkeiten und Arbeitsplätzen (Werkstätten und Förderstätte) in Pfaffenhofen
  • 2010 Anmietung von gemeindeintegrierten Wohnungen in Schrobenhausen für Menschen mit Autismusspektrumsstörung